Bahnhöfe an der Main-Weser-Bahn
vom Hauptbahnhof Kassel bis Neustadt

Hauptbahnhof Kassel

Der Kopfbahnhof wurde zwischen 1851 und 1856 nach Entwürfen des kurhessischen Baumeisters Gottlob Engelhard im Stile des romantischen Klassismus erbaut. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Bahnhof durch Um- und Ausbauten erweitert. Wie viele historische Gebäude in Kassel wurde auch der damalige Hauptbahnhof Kassel im 2. Weltkrieg durch Bombenangriffe stark beschädigt. Mit dem Wiederaufbau in den Jahren von  1952 bis 1960 im Stil der 50er Jahre verlor der Bahnhof sein ursprüngliches Aussehen. Zum Glück konnten aber einige Bauteile restauriert werden und damit für die Nachwelt erhalten bleiben. Heute ist der Bahnhof Endpunkt für Regionalbahnen und bietet als Kulturbahnhof ein interessantes Ambiente für viele Veranstaltungen.


Die erhaltene Südseite mit überdachtem Querbahnsteig
 


Preussischer Adler und hessischer Löwe über einem Bogen am Südflügel
 


Kunst am Bau unter einem Fenster im Erdgeschoss
 


Bahnhofshalle mit ursprünglichem Portal
 

Auf eine Außenaufnahme der Fassade aus den 50er Jahren wurde hier bewusst verzichtet um die Reste des historischen Gebäudes auf den Betrachter wirken zu lassen. Ein Technikmuseum in den Räume des Bahnhofs erscheint daher als eine ausgezeichnete Idee und sehr gute Kombination. 


Bahnhof Guntershausen

Der Bahnhof Guntershausen stammt aus dem Jahre 1855.  Die damals noch sehr repräsentativer Station war als Inselbahnhof angelegt und teilt die von Kassel kommenden Strecken in Richtung Gießen-Frankfurt und Bebra - Gerstungen. Noch im Jahr 1917 hatte der Bahnhof ein höheres Mittelteil, das u.a. einen Wartesaal für adelige Reisende hatte. Im Jahre 2000 erhielt des Bahnhofsgebäude aus Anlass des Hessentages in Baunatal eine Außenrenovierung.

Noch im Jahr
2007 ist der Bahn-
hof Guntershausen
mit Formsignalen
ausgerüstet.


Bahnhof Wabern


Der Bahnhofvorplatz Wabern 2007


Ornamente unter den Fenstern im ersten Stockwerk.


Bahnanlage um 1930. Slg. Uchtmann

Am 19. Dezember 1849 wurde das erste Teilstück der Main-Weser-Bahn bis zum Bahnhof Wabern eröffnet. Bei dem großzügig gestalteten Gebäude wurde wie bei den Bahnhöfen Treysa (alter Bahnhof) und Neustadt (Kreis Marburg-Biedenkopf) auch im Detail nicht gespart. Die Stilelemente dabei würden eigentlich auf Bauwerke der Gründerzeit ab ca. 1880 deuten.

Ab dem Jahr 1884 wurde Wabern zu Bahnknotenpunkt mit dem Abzweig einer Strecke nach Bad Wildungen. Dem Bahnhof war ein vierständiger Lokschuppen angeschlossen, der wie viele solcher Zweckbauten mittlerweile in einem baufälligen Zustand ist.

 


Der alte Bahnhof Treysa

Die Bahnseite des alten Treysaer Bahnhofs sehen nur noch die Reisenden im vorbeifahrenden Zug. Das kleine Waldstück auf der gegenüberliegenden Seite in dem früher die Bahnhofsgleise lagen, versperrt mit seinem dichten Bewuchs den Blick auf das Gebäude.


Die  Bahnseite

Der erste Bahnhof in Treysa entstand mit dem Bau der Main-Weser-Bahn im Jahre 1850 nach den Plänen von Julius Eugen Ruhl. Über den Standort gab es längere Streitereien zwischen den Städten Treysa und Ziegenhain. Mit den Bau am Hardtberg wurde jedoch ein Kompromiss gefunden. Der Bahnhof lag damit noch nahe genug an Ziegenhain und befand sich gleichzeitig nicht zu dicht an der Treysaer Altstadt, damit sich die erwartete Lärmbelästigung im Rahmen hielt.

Seinen größten Tag erlebte das Gebäude am 15. August 1906 mit der Zugeinfahrt der deutschen Kaiserin, die zu einer Eröffnung nach Treysa kam.
Bereits im Jahre 1908 wurde in der Innenstadt von Treysa ein neuer Bahnhof als Knotenpunkt zur Kanonenbahn nach Leinefelde sowie zu einer Strecke nach Bad Hersfeld eröffnet. Der bisherige Bahnhof verlor damit seine Bedeutung. Bereits kurze Zeit nach der Eröffnung wurden bei dem alten Bahnhof die Gleise abgebaut.


Gebrannte Tonplatten mit Ornamenten unter den Fenstern im 1. Stockwerk.


Der ehemalige Bahnhofsvorplatz.


Der heutige Bahnhof  Treysa


Ausgang zu den Gleisen 2007.
 


Im Bau um 1908
 

Mit der Verbindung von Treysa über Oberaula nach Bad Hersfeld ab dem 31.06.1907 wurde auch ein neuer Bahnhof sowie ein Betriebswerk in der Innenstadt von Treysa erforderlich. Das Gebäude im ausgehenden Jugendstil wurde im Jahre 1908 eröffnet. Bahnhof und das Betriebswerk erhielten ihre Versorgung durch das städtische Elektrizitätswerk sowie das Wasserwerk. Vorausgegangen waren lange Verhandlungen der Stadt mit der Eisenbahndirektion in Kassel.

Das Betriebswerk bestand aus einem Lokschuppen mit zunächst 18 Ständen, der in den 1920er Jahren auf 22 Stände erweitert wurde. Beheimatet waren Lokomotiven der BR 56, 58 und 93 sowie zeitweise bis zu 8 Loks der BR 24. In den 1940er Jahren kamen auch 10 schwere Güterzugloks der BR 44 nach Treysa. Heute steht nur noch ein Rest des Schuppens mit 6 Ständen.
 


Nordseite 2007


Bahnhof Neustadt (Landkreis Marburg-Biedenkopf)
 


Bahnhof mit kleinem Güterschuppen.


Der hessische Löwe zwischen den Fenstern im ersten Stockwerk.


Der Bahnhof Neustadt entstand mit dem Bau der Main-Weser-Bahn nach Plänen des kurhessischen Baumeister Julius Eugen Ruhl und wurde 1850 an die neue Bahnstrecke angeschlossen. Die Verwandtschaft mit dem alten Bahnhof Treysa sowie den Bahnhöfen in Wabern und Gensungen-Felsberg ist unverkennbar. Die Backsteingebäude bestehen meist aus einem dreigeschossigen Uhrenturm, der gleichzeitig als Durchgang für die Fahrgäste dient. Daran schließen sich auf jeder Seite ein Flügel für Verwaltung und Wartesäle an. Entsprechend der Bedeutung der Station konnten die Seiten beliebig verlängert werden.

Im Jahre 1986 wurde der Bahnhof Neustadt in den Bestand der Baudenkmäler in Hessen aufgenommen.

 


Bahnhof Kirchhain (Landkreis Marburg-Biedenkopf)
 



Um 1950
 


Straßenseite mit Güterschuppen im Jahr 2007


Bahnseite 2007


Der Kirchhainer Bahnhof (Bez. Kassel) wurde um 1850 mit dem fertigen  Abschnitt der Main-Weserbahn eröffnet. Im Jahr 1901 kam die Strecke der Ohmtalbahn dazu, die nach Burg und Nieder-Gemünden führte. Mit der Eröffnung der Wohratalbahn im Jahr 1914 die ebenfalls in Kirchhain ihren Ausgangspunkt hatte gab es eine Verbindung über Rauschenberg nach Gemünden (Wohra). Die Wohratalbahn wurde bereits im Jahre 1972 eingestellt. Die Ohmtalbahn fuhr im Güterverkehr noch bis 1991.

Der Bahnsteig am Gebäude wird heute nicht mehr genutzt.

 


 

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